Augsburg, 25.03.2011 ( 
pca 
). Ein gutes Image genießt der Beruf in der 
Öffentlichkeit nicht. Altenpflege löst eher nahezu reflexartig Vorbehalte aus. 
Zu wenig Zeit für die zu pflegenden alten Menschen, Hektik, 
Dokumentationsdruck, geringer Lohn, ständig wechselnde Schichten und die 
Gefahr, bei Versagen sehr schnell am Pranger der Öffentlichkeit zu stehen. 
Katrin  
Priglmeir 
 (18) hat all das nicht abgeschreckt. 
Die ehemalige Augsburger Realschülerin hatte schon als Kind später einmal 
„etwas Soziales“ als Beruf ergreifen wollen. Nun ist sie im ersten 
Ausbildungsjahr auf ihrem Weg zur „Examinierten Fachkraft in der Altenpflege“. 
Ihre praktische Ausbildung macht sie mit fünf weiteren Schülerinnen im ersten, 
zweiten und dritten Ausbildungsjahr im Augsburger Seniorenheim St. Afra des 
Sozialdienstes Katholischer Frauen. 
 
 
Die meisten Klassenkameradinnen an 
der Maria-Stern-Schule fanden es zwar gut, dass sie in die Altenpflege 
geht, 
   
selbst wollten sie aber auf keinen 
Fall den Beruf erlernen. Andere fragten kritisch nach: „Warum machst du das?“ 
„Ich könnte auf keinen Fall alte Menschen waschen!“ 
   
Sie zogen eine Ausbildung als Bankkauffrau, 
Kauffrau für Bürokommunikation oder Erzieherin vor. 
 
 
„Ich mag es einfach, mit alten 
Menschen zu tun zu haben“, hält  
Priglmeir 
 dagegen. „Da 
ist Schwung in dem Beruf.“ Das meint sie auch ganz praktisch. Trödeln darf und 
kann sie nicht. Ansonsten würde sie ihre Arbeit nicht bewältigen. „Das ist 
echter Zeitstress.“ Morgens wäscht sie die Bewohnerinnen und Bewohner des St. 
Afra-Seniorenheims, die es nicht mehr selbst tun können. „Und ich mache sie 
schön für den Tag, helfe ihnen beim Einkleiden, kämme sie, bringe ihnen das 
Frühstück, wenn sie es wollen, und helfe bei der Einnahme, wenn jemand 
bettlägerig ist.“ Ihr 
   
Gesicht erzählt 
davon, wie es ihr dabei ergeht. Sie hat Freude daran und es erfüllt sie mit 
Zufriedenheit. 
 
 
Bewegung entdeckt sie in ihrem 
Beruf aber nicht nur körperlich. Die Auszubildende freut sich auf jedes 
Gespräch mit den Bewohnerinnen und Bewohnern. „Es ist so interessant und 
spannend für mich, wenn sie erzählen, wie das Leben so früher war.“ Die alten 
Menschen wissen sich bei ihr ernst genommen. Zuneigung wird geschenkt, weil sie 
Zuneigung erfahren. 
 
 
„Das gilt auch für Menschen, die  
dementiell 
 erkrankt sind“, erklärt Gerwin Pootemans, 
Heimleiter des Seniorenheims St. Afra. Sie seien zwar in ihren 
Gedächtnisleistungen eingeschränkt, „nicht aber emotional“. „Wer schafft, das 
für seine Arbeit zu nutzen, wird so viel Nutzen daraus ziehen können, dass der 
Altenpflegeberuf ihm wirklich Spaß macht.“ 
 
 
Die Ausbildung ist 
abwechslungsreich. Durchschnittlich etwa alle drei Wochen Wechseln Praxis und 
Theorie miteinander ab. Im ersten Ausbildungsjahr lernen die künftigen  
AltenpflegerInnen 
 alles, um ein feines Gespür für die 
Bedürfnisse der alten Menschen zu gewinnen und es in die Praxis umsetzen zu 
können. Dazu gehören auch die Themen Druckgeschwür, Wundprophylaxe, 
Mangelernährung und ihre folgen, Hygiene, Krankheitsformen und – 
merkmale 
. 
   
 
 
Bei der praktischen Ausbildung im 
Seniorenheim St. Afra ist  
Priglmeir 
 von Anfang an in 
die Pflegeteams der Wohngruppen eingebunden. „Dort findet jeden Tag ein 
intensiver Wissens- und Informationsaustausch statt“, so Pootemans, „von dem 
alle, insbesondere unsere Altenpflegeschülerinnen profitieren“. 
 
 
Für die 18-jährige 
Altenpflegeschülerin sind die Herausforderungen des Berufs einer Altenpflegerin 
„kein Problem“. Nach der Arbeit geht sie zufrieden nach Hause. „Ich habe 
einfach ein gutes Gefühl, weil ich Menschen etwas geben konnte, wir miteinander 
einfach Mensch sind.“ Wenn sie ehemalige Klassenkameradinnen trifft, dann „bin 
ich die Zufriedenste von allen“. 
 
 
 
 
 
Infos und Kontakt:
 
 
 
 
 
Berufsfachschule 
für Altenpflege
 
 
Frau Friederike Ferstl (Leitung)
 
 
Auf dem Kreuz 58 a
 
 
86152 Augsburg
 
 
Tel.: 0821 3156-363
 
 
Fax: 0821 3156-358
 
 
E-Mail  
altenpflegeschule@caritas-augsburg.de 
 
 
 
 
 
Oder:
 
 
 
 
 
Gerwin Pootemans
 
 
Heimleiter
 
 
Seniorenheim St. Afra
 
 
Kleines  
Karmelitengässchen 
 6
 
 
86152 Augsburg
 
 
Tel.: 0821 32909-55
 
 
Fax: 0821 32909-44
 
 
E-Mail:  
pootemans.gerwin@skf-augsburg.de 
 
 
 
 
 
Infos zur Ausbildung:
 
 
 
 
 
Die dreijährige 
Ausbildung umfasst praktische Ausbildung sowie theoretischen und 
fachpraktischen Unterricht. 
 
 
 
 
 
 
Praktische Ausbildung:
 
 
 
 
 
Mitarbeit in der Pflege
 
 
Selbständige Teil- und Projektaufgaben übernehmen
 
 
Die Pflege alter Menschen unter Anleitung und Aufsicht planen, durchführen und 
reflektieren
 
 
 
 
 
 
 
Unterricht an der Schule:
 
 
 
 
 
Theoretische 
Grundlagen der Altenpflege
 
 
Planung, Durchführung, Dokumentation und Beurteilung der Pflege
 
 
Personen- und situationsbezogene Pflege alter Menschen
 
 
Unterstützung alter Menschen bei der Lebensgestaltung
 
 
Mitwirkung bei der medizinischen Diagnostik und Therapie
 
 
Mitwirkung an  
qualitätssichernden 
 Maßnahamen
 
 
Rechtliche Rahmenbedingungen
 
 
 
