Mehr als Spaß: Caritas-Ferienaktion für Kinder von Geflüchteten
Augsburg, 26. August 2025 (pca). Ein Lächeln leuchtet im Gesicht der zehnjährigen Selina*, die zum ersten Mal auf dem Pferderücken sitzt. Gemeinsam mit acht weite-ren geflüchteten Kindern aus Irak, Eritrea, Türkei, Afghanistan und der Ukraine hat sie gerade drei Tage auf dem Hof des Augsburger Pferdesportvereins e.V. (APSV) verbracht. In Kooperation zwischen dem Referat Migration des Diözesan-Caritasverbands und dem APSV, dem einzigen Voltigierverein Augsburgs, wurde diese besondere Ferienaktion in wochenlanger Vorbereitung auf die Beine gestellt.
Ein großes Erlebnis für die Mädchen. Das Projekt des Caritas-Diözesanverbandes Augsburg ermöglicht Freude, Gemeinschaft und Entwicklung - finanziert vom Bischöflichen Fonds für behinderte und hilfsbedürftige Menschen. "Wir wollten die Chance für ein paar schöne Tage bieten, denn die meisten Geflüchteten-Familien haben kein Geld für Aktivitäten. Gerade in den Ferien fehlt es an Angeboten, um den Tag der Kinder, die in Unterkünften auf engstem Raum leben, zu gestalten", betont Markus Müller, Direktor des Caritasverbandes für die Diözese Augsburg.
Räume zum Spielen und Lernen schaffen
Projekte wie der Pferdehof-Besuch bieten da eine positive Abwechslung. Isabella Wlossek, Caritas-Referatsleiterin Migration, hat deswegen die Aktion initiiert: "Dinge, die in vielen Familien selbstverständlich sind, fehlen den Kindern Geflüchteter - nicht nur in den Ferien, sondern vor allem im Alltag." Zwei Mädchen aus der Ferienaktion leben etwa schon mehr als fünf Jahre in der Unterkunft in der Ottostraße. Sie beschreiben die Lebensumstände so: "Es ist laut. Man hört dauernd die Nachbarn vom Zimmer nebenan. Die Hausaufgaben in Ruhe zu machen, ist immer schwierig."
Amira* zum Beispiel, 11 Jahre alt, wohnt mit ihrer Mutter Fatima* und zwei Geschwistern schon vier Jahre in der Schülestraße. Das Mädchen hat Schwierigkeiten, die Hausaufgaben zu schaffen. Als, unterstützt von der Regierung von Schwaben, in der Unterkunft ein Lernraum geschaffen wird, ändert sich das. Amiras Noten verbessern sich. Sie besucht jetzt eine weiterführende Schule.
Caritas will Kindern eine Perspektive geben
Geflüchtete in wichtigen Lebensbereichen zu unterstützen, zählt zu den Kernaufgaben des Diözesan Caritasverbands. Das Referat Migration hilft unter Anderem da-bei, Kinder in Schulen, Kitas und Sportvereinen anzumelden oder zwischen Jugendamt, Schule und medizinischen Einrichtungen zu vermitteln. Aber besonders wichtig sei: "Kinder, die in Deutschland geboren werden und hier aufwachsen, sollten nicht jahrelang in Gemeinschaftsunterkünften leben müssen", sagt Wlossek. "Sie benötigen kindgerechte Wohnbedingungen." Ebenso wie echte Ferienerlebnisse.
Abschluss mit bleibender Erinnerung
Für die Kinder war die dreitägige Ferienaktion auf dem Pferdehof jedenfalls das Highlight in sechs Wochen Sommerferien. "Mir hat alles so gut gefallen", freut sich die kleine Natalia*. Und Ivana* bedauert am Ende des Kurses: "Schade, dass es nicht länger dauert." Zum Abschied erhalten die Kinder eine Teilnahmeurkunde und Fotos - kleine Andenken, die große Gefühle festhalten. Eine Freundschaft aus zwei verschiedenen Kulturen, die während der Zeit entstand, endet nicht mit dem Reitkurs: Die Mädchen verabreden sich für weitere Treffen.
Wer Aktivitäten wie diese unterstützen will, kann dies durch eine Spende tun.
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